Anfang November ist mit der Open Educational Resource university (OERu) ein neues kostenloses Studienangebot im Netz gestartet. Zu den knapp 20 Online-Kursen, die im Jahr 2014 anlaufen, gehören unter anderem “Open Content Licensing for Educators” und “Understanding Culture in Asia and the Pacific”. Die Teilnahme ist kostenlos und sämtliche erforderlichen Lernmaterialien sind online frei verfügbar. Nach erfolgreichem Absolvieren können sich Studierende gegen Gebühr auch eine Teilnahmebestätigung ausstellen und ihre Kursleistung anerkennen lassen und so akademische Credit Points erwerben.

 

Getragen wird die OERu von der Non-Profit-Organisation Open Educational Resource Foundation, die mit über 30 Partner-Universitäten kooperiert. Die Inhalte der OERu stehen allesamt unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY 3.0, können also unter Namensnennung weiterverbreitet, verändert und ggf. kommerziell genutzt werden. Die Website und die Kurse sind zurzeit nur in Englisch verfügbar.

Teilgebende diskutieren beim EduCamp 2013 in Berlin über E-Learning, Corporate Learning sowie Lehren und Lernen. 

 

Am 1.-3. November fand an der Reformschule Heinrich-von-Stephan, Berlin das 12. EduCamp statt. Zum ersten Mal war dem EduCamp ein LernLab vorangestellt, in dem Lehrende die Klassenzimmer öffneten und mobiles Lernen mit Schüler_innen erprobten.

 

In rund fünfzig Sessions wurden Themen wie ‘problemorientierter Unterricht’, ‘Digitale Didaktik’, ‘Kriterien erfolgreicher Lern-Settings’ diskutiert, Methoden und Definitionen reflektiert und erweitert. Vor allem eine Öffnung und Redefinition von Lehre und Rollenverhältnissen beim Lernen 2.0 sei essentiell.

 

Das nächste EduCamp findet vom 11.-13. April 2014 in Frankfurt statt. Für das EduCamp im Herbst 2014 wird noch ein Ausrichter gesucht.

Das Georg-Eckert-Institut launcht Zwischentöne, eine neue Plattform für Unterrichtsmaterialien zur Migrationsgesellschaft. Auf der Webplattform finden Lehrende Unterrichtsmodule für die Fächer Politik, Geschichte und Ethik/ Religion ab der 9. Klasse.

 

Im Mittelpunkt der Materialauswahl und -aufbereitung stehen die Themen “Identität”, “Muslimische Gesellschaft” und “Deutsche Geschichte” . Ziel ist, die Urteils- und Handlungskompetenzen im Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt zu stärken und den kritischen und bewussten Umgang mit Medien zu fördern. Die didaktisch aufbereiteten Module greifen u.a. auf Zeitungsartikel, Reden, Wahlplakate, aber auch Fotos, Fernsehreportagen und Quellen aus dem Netz zurück.

 

Betreut wird Zwischentöne vom Georg-Eckert-Institut des des Leibnitz-Institutes für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig.
Gefördert wurde das Projekt von der Robert-Bosch-Stiftung.

Immer häufiger wird der Anstieg von Privatschulen gegenüber dem öffentlichen Schulwesen verzeichnet und in den Medien kritisch diskutiert. Private Anbieter seien meist besser ausgestattet, den öffentlichen Anbietern fehle es hingegen an Personal und Fördermöglichkeiten.

 

Aus Sicht des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) sowie des Bayerischen Elternverbandes sei das öffentliche Schulwesen in Gefahr, so news4teacher.de. Bereits 14% der Kinder und Jugendlichen besuchen in Bayern derzeit eine Privatschule. Das Angebot privater Schulen ist aber nur für diejenigen relevant, die es sich leisen können. Hängt gute Bildung also künftig vom Einkommen und sozialen Status der Eltern ab?

 

Allein im Jahr 2010/11 besuchten fast ein Fünftel der deutschen Bevölkerung, etwa 16,6 Millionen Menschen, eine formale Bildungseinrichtung. In vielen Punkten ist man sich heute im Prinzip einig: Bildungserfolg muss von sozialer Herkunft entkoppelt, Bildungsarmut bekämpft werden. Der Begriff “Inklusion” soll nicht mehr nur als leeres Schlagwort gelten. Geht es aber um die konkreten Strategien, wird oft heftig gestritten. Was genau ist also zu tun?

 

Das Dossier “Zukunft Bildung”, das von der Bundeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung / WZB erstellt wurde, stellt Grundwissen bereit und zeigt unterschiedliche Perspektiven auf, die helfen sollen, sich eine eigene Meinung zu bilden.

 

Das erste Kapitel fragt danach: Was ist Bildung? Es bietet fundierte Texte, Infografiken und Filme sowie Informationen zu Kita-Plätzen, überfüllten Hörsälen und bildungspolitischen Auseinandersetzungen. Es fragt nach Lernorten, Chancengleichheit und Akteurskonstellationen, setzt sich mit Menschenrechten auseinander, mit der Wissensgesellschaft und mit Heterogenität.

 

 

In einem Interview mit Telepolis warnte Jochen Krautz, Professor für Kunstpädagogik an der Bergischen Universität Wuppertal, vor der Fortsetzung der aus seiner Sicht negativen Bildungsreformen unter einer neuen Rhetorik. Seiner Ansicht nach hätten Begriffe wie “selbstgesteuertes Lernen” oder das Wachsen in “Lernlandschaften” den neoliberalen Managersprech abgelöst. Dahinter verbergen sich laut Krautz jedoch dieselben Ziele der Ökonomisierung von Bildung. Das Ersetzen des angeleiteten Unterrichtens durch “offenen Unterricht” führe zu einer bloßen Scheinselbstständigkeit, so Krautz.

 

Dennoch erkenne er ein gesteigertes Bewusstsein in der Bevölkerung für die negativen Entwicklungen im Bildungssystem, wie dem Teaching-to-the-Test anstelle eines tieferen Verstehens. Krautz, Beiratsmitglied der Gesellschaft für Bildung und Wissen e.V. und Autor des Sachbuchs Ware Bildung, kritisierte bereits in der Vergangenheit die Ökonomisierung von Bildung und die Beeinflussung der Politik in Bildungsfragen durch die Wirtschaft.

Unterricht in einer digitalen Zukunft

Das “Frankfurter Technologiezentrum [:Medien] – FTzM” der Fachhochschule Frankfurt/Main ruft Lehrerinnen, Lehrer und Dozierende dazu auf, ihre Best-Practice-Konzepte mit digitalen Medien in Lehr- und Lernkontexten bis zum 13. Oktober 2013 einzureichen.

 

Und das wird gesucht:

1. Praxis-Projekte mit digitalen Medien, die zum Nachahmen anregen, von Lehrkräften an Schulen und Hochschulen

2. Digitale Zukunftsprojekte für den Unterricht oder das Studium von Schülerinnen, Schülern und Studierenden

Das Forum für politische Bildung (DGB Bildungswerk) berichtet im Rahmen freizugänglicher Bildungsmaterialien (OER) über ‘Infografiken zum selber machen’.

 

Es werden drei Portale: Piktochart, Easel.ly, infogr.am vorgestellt, die kostenlose Software, zur Erstellung von Infografiken für die eigene Nutzung, zur Verfügung stellen. Dabei findet man bei Easel.ly viele verschiedene Vorlagen mit Funktionen, die vom Auswählen der Hintergrundfarbe, unterschiedlichen Formen für Textfelder bis hin zum Platzieren eines Objekts, wie dem ‘Rennradfahrer’ reichen. Die Bedienung ist tatsächlich ,easily‘ und man kann mit ein paar Klicks viele Anwendungen ausprobieren und dann seine eigene Infografik entwerfen.

Wie wichtig Bildung für Entwicklung und Wohlstand ist, veranschaulicht die Website Education Transforms. Der Education For All Global Monitoring Report, der von der UNESCO herausgegeben wird, veröffentlichte dort neue Daten zur Auswirkung von Bildungsbemühungen. So litten Kinder in Indonesien deutlich seltener an Mangelernährung und erhielten öfter Impfungen, wenn ihre Mütter eine weiterführende Schule besucht haben. 

 

Education Transforms verbindet die Informationen mit dem Aufruf an alle Staatsführungen, Bildung zu einem zentralen Entwicklungsziel zu machen. Anlass ist die UN-Generalversammlung, die vom 24. September bis 2. Oktober 2013 stattfindet. Auf dem Treffen werden unter anderem Entwicklungsziele für die Zeit nach 2015 besprochen.

Als “Referenzschule für Medienbildung”, vom bayerischen Kultusministerium gekürt, strebt das Arnold Gymnasium bei Coburg eine noch stärkere medienorientierte Zukunft an, berichtet inFranken.de. Geplant ist ein “EDV-Mobiles-Klassenzimmer”, welches domniert wird von Gruppen-Arbeitsbereichen, Trennwänden und großen Smatboards. Ziel sei es, die Entwicklung und Erprobung von schüleraktivierenden Unterrichtsmaterialien voranzutreiben.

 

Im Rahmen der Initiative “Referenzschule für Medienbildung” wollen das bayerische Kultusministerium und das Landesmedienzentrum Bayern bis 2016 sukzessive ein Netzwerk von insgesamt ca. 150 Referenzschulen aller Schularten aufgebaut werde.