Freie Bildungsmaterialien in Deutschland: Beiträge, Interviews und Eindrücke von der OER-Konferenz am 14./15.9. in Berlin

Die Creative Commons-Lizenzen sind angetreten, eine neue, freie Wissenskultur zu etablieren, sind sie gescheitert? In einer Art netten Streitgespräch soll das zu diskutierende Ausmaß dieses Scheiterns aufgezeigt und analysiert, Gegenargumente geliefert und der Aspekt der medizinischen Behandlungsmethode einer Krankheit namens Urheberrecht im Internet debattiert werden. Michael Seemann, mspr0.de, und Mathias Schindler, Wikimedia Deutschland e.V., streiten und sind sich einig.

 

 

165 Millionen Euro wurden in Deutschland im Jahr 2011 mit urheberrechtlichen Verstößen im Internet verdient, wo ist die Rechtssicherheit? Eine erfolgreiche, freie Lizenz könnte zu einer freien Kultur führen, zu Wissensteilung führen, aber die CC-Lizenzen seien zu kompliziert, die Einbindung zu schwierig, ein Verstoß dagegen der Alltag, so Seemann. Auch professionelle Redaktionen binden kaum CC-Lizenzen ein, da Rechercheaufwand und Rechtsunsicherheit zu groß seien. Und dazu kommt, dass 67,5% aller verwendetet CC-Lizenzen nicht wirklich “frei” sind.

Mathias Schindler stimmt zu und entgegnet, dass es nicht an den CC-Lizenzen liege, sondern an dem Urheberrecht an sich, welches nicht für die Herausforderungen des Internets gemacht worden sei und dort aus bekannten Gründen nur scheitern müsste. Und es gäbe auch das Recht auf unfreie Lizenzen, das läge in der Entscheidung einer jeden Urheber_in. Es gehe eher darum, ob man die aktuelle Rechtslage schrittweise – mit CC-Lizenzen – verbessern oder das aktuelle Urheberrecht revolutionieren will?

 

Und hier gehts zur Dokumentation im Etherpad.

 

 

Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk bzw. Inhalt steht unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.