Jedenfalls war er mal nicht out, meint die Bildungsjournalistin Tina Mendelsohn in ihrer Einführung zum Pressetermin “Unaufgeregt reden zum Föderalismus: Der aktuelle Stand: Was sind die Herausforderungen?“. Im Gegenteil: Einst sei die Kleinstaaterei als Erfolgsrezept des deutschen Bildungssystems gehandelt worden. Die Veranstaltung fand am gestrigen 5. März 2014 im ProjektRaum Berlin der Stiftung Mercator statt und bildete den Auftakt einer Veranstaltungsreihe mehrerer Stiftungen zum Bildungsföderalismus. 

 

Geladen waren Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, Sylvia Löhrmann, KMK-Präsidentin, Ministerin für Schule und 

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Weiterbildung und stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, und Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie wollten unter der Moderation von Mendelsohn unaufgeregt über den Bildungsföderalismus sprechen, um so den Ist-Zustand und mögliche Ziele zu diskutieren, was zu Beginn auch gelang. Nach informativen Kurzvorträgen von Wanka und Löhrmann folgte eine geneinsame Diskussion mit Olbertz. Und plötzlich war sie wieder da – die Aufregung. Die Diskutierenden bewegten sich weg von den Inhalten hin zu Finanzierungs- und Verfassungsfragen. 

 

 

Nachfolgend einige Zitate der Teilnehmer_innen:

 

Prof. Dr. Johanna Wanka:

“Die Initiative für gemeinsame Programme von Bund und Ländern geht meist vom Bund aus.”

“Die Debatte um den Bildungsföderalismus ist heute weniger ideologisch aufgeladen als früher. Heute gibt es mehr Pragmatismus

“Der Bund sollte bereit sein zu fördern, ohne dabei immer die Co-Finanzierung der Länder zu erwarten.”

“Der Einstieg des Bundes in die Grundfinanzierung von Hochschulen ist eine Revolution.”

 

Sylvia Löhrmann:

“Der Pisa-Schock im Land der Dichter und Denker ist überwunden. Bildung wurde wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt.”

“Die inklusive Bildung muss stärker gefördert werden.”

“Mittlerweile ist es Konsens, die frühkindliche Bildung gemeinsam zu stärken.”

“Wir haben uns weg von der reinen Wissens- hin zur Kompetenzorientierung bewegt.”

 

Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz:

“Ich traue der kommunizierten Friedfertigkeit zwischen Bund und Ländern nicht.”

“Mehr Reibung zwischen Bund und Ländern würde das Thema vorantreiben.”

 

 

Foto: CC BY-SA 3.0 KOOPERATIVE BERLIN

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