Berlin könnte in Zukunft als erstes Bundesland Freie Bildungsmaterialien (OER) im Unterricht verwenden. Am 30. Januar beschloss der Ausschuss für Digitale Verwaltung des Berliner Abgeordnetenhauses mit Stimmen aller Fraktionen den Berliner Senat aufzufordern, “das Prinzip von offenen digitalen Bildungsressourcen (sog. Open Educational Resources”) in der schulischen Bildung umzusetzen”. Der Antrag wurde am 20. Februar vom Abgeordnetenhaus bestätigt. Der Verein Wikimedia Deutschland e.V. kritisiert an dem Beschluss jedoch das schwache Bekenntnis zur Verwendung freier Lizenzen, welche auch freie Nachnutzung und die Veränderung der Materialien ermöglichen. Auch wird der Ausschluss der Zivilgesellschaft als  miteinzubeziehender Partner bemängelt. 

 

Wie kann die Einführung von Freien Bildungsmaterialien in der Praxis durchgeführt werden? Nach Angaben der Berliner Zeitung wünscht das Land Berlin eine Portallösung. Innerhalb von zwei Jahren soll eine Datenbank eingerichtet werden, wo Lehrende Materialien austauschen und weiterentwickeln können. Das Projekt könnte vom Medienforum Berlin umgesetzt werden, wobei die Qualitätssicherung bei dem Land Berlin bleibt. Wikimedia Deutschland mahnt, dass eine zu starke Rolle der Verwaltung zu einer Bürokratisierung des Portals auf Kosten der Nutzbarkeit führen könnte.

Drucken Versenden