Wie wirken Kriegs- und Gewaltdarstellungen in Filmen und Computerspielen auf Jugendliche? Wie wird die Berichterstattung in Kriegszeiten von den Medien beeinflusst? Und wie weit ist der heutige Stand der friedenspädagogischen Forschung? Mit diesen und ähnlichen Fragestellungen setzt sich die interaktive DVD-ROM „Krieg in den Medien“ für die Sekundarstufen I und II auseinander. werkstatt.bpb.de ruft alle interessierten Lehrerinnen und Lehrer zum kostenlosen Testen der Unterrichtsmaterialien auf.

 

Das interaktive Unterrichtsmaterial „Krieg in den Medien“ bietet Schülerinnen und Schülern einen Blick auf reale Kriege und deren Inszenierung in den Medien unter dem Aspekt der Friedenserziehung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der medienpädagogischen Vermittlung von kontroversen Fragestellungen zu Krieg, Gewalt, Terror und Propaganda. Ziel ist es, Jugendlichen einen Einblick in das Thema Krieg und dessen Darstellung in Nachrichten, Filmen und Computerspielen zu vermitteln, sodass sie in der Lage sind, diese Medien kritisch zu hinterfragen, sich ein realistisches Bild zu machen und eine eigene Meinung zu bilden.  

 

Das Unterrichtsmaterial richtet sich an die Sekundarstufen I und II und ist ab 15 Jahren empfohlen. Es kann in den Fächern Geschichte, Geografie, Politik, Gemeinschafts- und Sozialkunde eingesetzt werden. Thematisch gliedert es sich in drei aufeinander aufbauende Einheiten. In der Einheit „Live dabei? Der Krieg in den Medien“ werden zentrale Begriffe wie Krieg, Medien und medialer Konsum definiert und beleuchtet. Die Einheit „Medienprodukt Krieg? Die Inszenierung des Krieges in den Bildschirmmedien“ beschäftigt sich mit der Produktion von Kriegsberichterstattung, Kriegsfilmen und Computerspielen und der daraus resultierenden Wahrnehmung von Kriegsgeschehen in der breiten Öffentlichkeit. Die letzte Einheit „Alles Propaganda? Medien als Instrument der Beeinflussung“ stellt schließlich die Frage nach Sinn und Zweck von Kriegspropaganda und zeigt Beispiele für den Missbrauch der Massenmedien zu Kriegszeiten auf. In allen Themenbereichen wird von verschiedenen Darstellungs- und Lernmöglichkeiten der DVD-ROM-Technik Gebrauch gemacht. Diese können dem Verständnis und den Anforderungen verschiedener Altersgruppen angepasst werden.

 

Das Unterrichtsmaterial auf der DVD-ROM wird den Schülerinnen und Schülern auf zwei verschiedenen Wegen zugänglich gemacht. In sogenannten „Einführungstouren“ werden die einzelnen Themenkomplexe mit grundlegenden Schwerpunktthemen und Begriffen vorgestellt. Schülerinnen und Schüler werden so teils spielerisch, teils informativ an Grunddefinitionen wie Krieg, Medien und Propaganda herangeführt. Hierbei steht auch die Selbstreflexion der Schülerinnen und Schüler bei ihrem Umgang mit Medien im Vordergrund. Bei „Wissen im Detail“ erwartet die Schülerinnen und Schüler anschließend eine vertiefende und freie Bearbeitung der Schwerpunkte anhand von Zusatzmaterialien und Aufgaben.

Da das Material bewusst mit der Erkenntnis arbeitet, dass die visuelle Darstellung von Gewalt einen nachhaltigen Eindruck auf junge Menschen haben kann, ist eine pädagogisch sensible Herangehensweise an das Thema notwendig. Sämtliche visuelle und audiovisuellen Eindrücke werden daher sofort thematisch aufgegriffen und anhand von Aufgabenstellungen und Diskussionsanregungen bearbeitet. Zudem ist ein wichtiger Bestandteil der Wissensvermittlung auch die Einbeziehung von Erkenntnissen der friedenspädagogischen Forschung.

 

Das inhaltliche Spektrum der DVD-ROM „Krieg in den Medien“ erstreckt sich neben der großen Vielfalt an medialen Genres wie Dokumentation, Fiktion und Unterhaltung auch über die Bandbreite der unterschiedlichen verwendeten Materialien und Quellen: Zusätzlich zu Flugblättern, Kriegsfotografien und Filmausschnitten dienen auch Internetseiten und Computerspiele der Veranschaulichung. Experteninterviews mit namhaften Politikwissenschaftlern wie Herfried Münkler, Medienwissenschaftlern wie Lotar Mikos sowie Journalistinnen wie Bettina Gaus oder Antonia Rados liefern zudem wichtige  Hintergrundinformationen zu Kriegspropaganda und dem Einfluss der Medien auf die öffentliche Wahrnehmung von Krieg. Neben einer Kurzanleitung zur Arbeit mit der DVD-ROM enthält das Material ein umfangreiches Handbuch mit Entwürfen zu didaktisch-methodischen Unterrichtseinheiten. 

 

Um die Weiterentwicklung solcher und ähnlicher multimedialer didaktischer Lern-Angebote zu fördern, ruft werkstatt.bpb.de alle interessierten Lehrerinnen und Lehrer sowie außerschulischen Bildner dazu auf, die Lehrmaterialien zu testen und zu bewerten. Kostenlos bestellt werden kann die DVD-ROM hier.

 

 

Die DVD-ROM „Krieg in den Medien“ ist ein gemeinsames Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung, der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen und der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung.