werkstatt.bpb.de startet

Smartphones, soziale Netzwerke und Online-Games. Chatten, Bloggen und Twittern. Die Lebenswelt wird digitalisiert – und damit auch zunehmend der Schulalltag. Die Netzsphäre gewinnt an Bedeutung, ist längst Alltag in der Lebenswelt Lernender. Neue Herausforderungen und Chancen sind die Konsequenz. Ebenso präsent in den Klassenzimmern ist Heterogenität und Multikulturalität. So breitet sich ein weiter Erfahrungshorizont vor den Lehrenden aus, der gerade in der Vermittlung von Zeitgeschichte nach neuen, vielseitigen Ideen und Strategien schreit.

 

 

Das Projekt werkstatt.bpb.de – Digitale Bildung in der Praxis fragt, diskutiert und erforscht. Wie sieht das Lernen in Zukunft aus? Wie können Technologien und Onlineangebote genutzt werden, um Jugendliche dort abzuholen, wo sie sind? Wie lassen sich Themen des Geschichts- oder Politikunterrichts an Klassen vermitteln, in denen zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus Familien stammen in deren Erfahrungshorizont Themen wie der Zweite Weltkrieg oder Mauerfall nicht zu den Selbstverständlichkeiten der eigenen Lebenswelt gehören? Und wie passt die eigene, nationale Erzählung zu den Perspektiven und Erfahrungshorizonten der Mitschülerinnen und Mitschüler?

 

Der Begriff “Werkstatt” betont den prozesshaften Charakter des Projekts. Alle Aktivitäten, Thesen und Beiträge befinden sich in stetiger Weiterentwicklung. Sie verstehen sich als Forschungsgegenstand. Gemeinsam mit einer aktiven Community von Lehrenden, Akteuren, Expertinnen und Experten wird sich das Werkstatt-Team zu den zentralen Fragen, denen sich der Schulalltag vor dem Hintergrund von Migration und Digitalisierung gegenüber gestellt sieht, austauschen. Bildungsangebote sollen entwickelt, optimiert, angepasst, alltagstauglicher gemacht werden. Erfahrungen werden ausgetauscht. Neue Ideen der Geschichts- und Politikvermittlung entstehen.

 

Die Werkstatt mit unterschiedlichen Werkzeugen, führt “Aktionen” durch. Der Knotenpunkt ist das Weblog werkstatt.bpb.de. Hier laufen die Fäden in Form von Interviews, Umfragen, Berichten über alle Aktionen, Erforschungen und Experimente zusammen, werden dokumentiert und stellen sich der Diskussion. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Einbindung möglichst vieler Bildungspraktikerinnen und -praktiker, die in Kommentaren und Artikeln ihre Erfahrungen und Ideen zur medialen Vermittlung von Zeitgeschichte debattieren können.

 

Die Werkstatt ist online und offline aktiv: Bundesweit arbeiten ausgewählte Partnerschulen in der Werkstatt mit. Bildungsangebote werden getestet, Lehrende und Lernende befragt, Medien- und Geschichtsworkshop an den Schulen durchgeführt. Bei Bedarf werden die Lehrerinnen und Lehrer mit Tipps und Empfehlungen unterstützt, erhalten ein individuell gestaltetes Bildungspaket, haben Zugriff auf einen Kamerakoffer und geben uns offen und unverblümt Rückmeldung. Zudem führt das Werkstatt-Team eintägige Mikrokonferenzen – SpeedLabs – durch, die zu den beiden Themen Migration und Digitalisierung veranstaltet werden. Sie sind eine Kombination aus einer Podiumsdiskussion, Vorträgen und Kurz-Workshops (“LernLabs”) in Anlehnung an “Speeddating”.

 

Welche medialen Formate erreichen die Schülerschaft? Wie müssen Themen und Inhalte der Geschichte und der Politik grafisch, strukturell und didaktisch aufbereitet sein, damit sie das Interesse der Lernenden wecken und eine dauerhafte Auseinandersetzung ermöglichen? Wie sehen ideale,  multimediale Lehrmaterialien aus? Alle Interessierten sind aufgerufen, kostenloses Lehrmaterial anzufordern und zu testen, die Expertenbeiträge zu kommentieren, von Erfahrungen zu berichten, Ideen und Kontroversen anzustoßen. Kritik und Anregungen sind erwünscht.

 

Das Projekt werkstatt.bpb.de – Digitale Bildung in der Praxis ist ein Kooperationsprojekt der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und der Kooperative Berlin/Lichtschliff e.V.