Neue Impulse für die Bildungswelt: 1. OED-Workshop zum Thema Erster Weltkrieg, 17. August in Berlin

 

Kann es gelingen, offene und frei veränderbare (Unterrichts-)Materialien (OER) mit einer Gruppe Interessierter selbst zu erstellen? Die ersten zwei Workshops unseres Open Educational Developement (OED)-Prozesses zum Thema Rechtsextremismus haben bereits stattgefunden und waren diskursiv, kontrovers und produktiv. Viele Fragen wurden gestellt und diskutiert, nur einige final geklärt. Parallel zum ersten Prozess starten wir nun auch anlässlich des hundertjährigen Jubiläums mit einer weiteren OED-Arbeitsgruppe zum Thema Erster Weltkrieg. Wir laden alle Interessierten ein, sich an dem Prozess aktiv zu beteiligen und am ersten Workshop am 17. August in Berlin teilzunehmen. Anmeldungen unter werkstatt(at)kooperative-berlin.de.

 

Als Zäsur des 20. Jahrhunderts prägte der Erste Weltkrieg den weiteren Verlauf der neueren Geschichte. Vielfach als der erste “totale” Krieg bezeichnet, ereignete sich der Erste Weltkrieg im Spannungsfeld vielfältiger gesellschaftlicher Gegensätze und Konflikte. Ökonomischer Fortschritt und Demokratisierungstendenzen standen neben traditionellen Herrschaftsansprüchen und nationalen Sinnkrisen. Die Folge: klassengesellschaftliche Interessengegensätze und hochgerüstete Militärapparate. So in einem ersten Überblick die gesellschaftspolitischen Ereignisse, die zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 führten. Sie bilden den inhaltlichen Rahmen des zweiten OED-Prozess’ und begleiten diesen atmosphärisch. Wann und wie die Beschäftigung mit den konkreten Inhalten erfolgen wird, ist jedoch offen und wird von den Teilnehmenden selbst bestimmt.

 

 

Workshop am 17. August in Berlin:

 

Auch der zweite OED-Prozess ist vollkommen offen. Struktur und Diskussionsverlauf werden von allen Teilnehmenden selbst bestimmt. Ob und welches konkretes Produkt oder Material am Ende der drei Workshops entsteht, wird während des Prozess’ diskutiert und verhandelt werden. Bei den Workshoptreffen zum Thema Rechtsextremismus zeigte sich ein großer Bedarf, das Thema Open Educational Resources (OER) auf der Metaebene zu diskutieren. Im Mittelpunkt standen vor allem Fragen nach der Bedeutung von OER, den Lizenzmodellen, der Qualität, und der Auffindbarkeit der Materialien. Das Werkstatt-Team ist also wiederum gespannt, was sich konkret am 17. August ereignen wird. 

 

Bei dem ersten Workshop der dreiteiligen Reihe des zweiten OED-Prozess’ stellt die Werkstatt der Bundeszentrale für politische Bildung wiederum den Rahmen – also den Raum, das soziale Miteinander und auch externen Input – zur Verfügung. Nach einem externen Input zu OER und/oder bereits vorhandenen Materialien zum Ersten Weltkrieg wird es Diskussionen im Plenum, aber auch Arbeit in kleineren Gruppen geben. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an dem Workshop am 17. August in Berlin teilzunehmen, bei uns nachzufragen, falls Unklarheiten bestehen sollten. Auch wer bisher nicht mit dem Thema OER in Berührung gekommen ist, ist herzlich willkommen!  

 

Hintergrund:

 

Spätestens vor zehn Jahren wurden Open Educational Resources, also offene Lehr- und Lernmaterialien, zum Thema der Bildungswelt – zumindest international betrachtet. Die UNESCO prägte diesen Begriff. In der deutschsprachigen Bildungslandschaft verläuft die Auseinandersetzung mit OER eher schleppend, nimmt aber seit der Diskussion um den Schultrojaner 2011 zunehmend an Fahrt auf. Doch meist gilt unter Lehrenden immer noch eine Maxime der Zurückhaltung. Mangelnde Kenntnisse über die bereits bestehenden Möglichkeiten, Angst vor fehlerhaftem Material und vor Verstößen gegen das Urheberrecht sowie chronischer Zeitmangel halten viele Bildnerinnen und Bildner davon ab, sich mit OER auseinanderzusetzen bzw. sie aktiv zu nutzen, zu bearbeiten oder bereitzustellen. 

 

Gemeinsam mit Lehrenden der schulischen und außerschulischen Bildung sowie Experten im Bereich OER möchte die Werkstatt der Bundeszentrale für politische Bildung freie Bildungsmaterialien entwickeln – interaktiv, kollaborativ und offen. Eine erste Arbeitsgruppe zum Thema “Rechtsextremismus” ist bereits gestartet. Jeweils am 15. Mai und am 2. Juli fanden bereits der erste und zweite Workshop der Arbeitsgruppe statt. Die Arbeit der Kleingruppen kann in den jeweiligen Etherpads eingesehen werden.

 

Anmeldung und weitere Informationen: werkstatt@kooperative-berlin.de

Ansprechpartner: Oliver Baumann, Kaja Wesner

 

 

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