Wer ist Peer und was zeichnet einen Peer aus? Welche Inhalte oder Kompetenzen können durch Peers vermittelt werden? Wie kann das Peer-Prinzip in den Lebensraum Schule integriert werden, so dass auch für den Lehrplan relevante Inhalte durch Peers vermittelt werden können? Und was passiert, wenn die Interessen eines Peers sich nicht mit denen der Gruppe oder den Projektverantwortlichen decken? Diese und andere Fragen wurden in den Input-Vorträgen von Annegret Schmalfeld, Diplompädagogin und Schulnetzwerkkoordinatorin in Lübeck und Andreas Joppich, Projektberater und Autor, und Pascal Werk von Peer-Leader International auf dem SpeedLab “Peer Education – Lernen auf Augenhöhe” am 5. Oktober in Leipzig thematisiert.

 

 

Die Präsentation sowie die Literaturhinweise zum Inputvortrag von Dr. Annegret Schmalfeld finden Sie hier: Peer Education – Lernen auf Augenhöhe, entwicklungspsychologische Aspekte

 

Das “Peer Prinzip” basiert auf Gleichrangigkeit, Gegenseitigkeit und auf Freiwilligkeit, so die Definition des Peer-Begriffs aus entwicklungspsychologischer Sicht von Annegret Schmalfeld. Kompetenzen könnten nur vermittelt werden, wenn es aus dem Eigeninteresse der Peers passiert. Für die Implementierung des “Peer Prinzips” in den Lebensraum Schule bedeute dies ein Umdenken der Lehrenden. Sie müssten das Interesse der Schülerinnen und Schüler für Themen und Inhalte wecken, um die Herausbildung von Peers zu fördern.

 

 

Die Jugendlichen müssen sich sicher fühlen und Vertrauen zueinander aufbauen – in einem Raum losgelöst von den Konflikten der Schule oder mit den Eltern. Zudem müssen sie bereit sein, über ihre Gefühle, Ängste und Schwächen zu reden, so Andreas Joppich. In einer Peergroup könne jede oder jeder einzelne eigene Themen vorschlagen, ohne dass diese von hierarchisch höher stehenden Personen vorgegeben werden. Auch Themen, über die man bisher nichts weiß, aber gerne etwas erfahren möchte, erzählt Pascal Werk, einer der Gründungsmitglieder von Peer-Leader International.