Wo findet Lernen heute statt? Gibt es definierbare analoge und digitale Lernorte, oder wie funktioniert das Lernen in Peergroups? Bei den Vorbereitungen für das kommende Speedlab Anfang Oktober in Leipzig ist werkstatt.bpb.de bei einem ersten Brainstorming auf mehrere spannende Themen gestoßen, die wir nun hier weiterhin zur Diskussion stellen möchten. Wir freuen uns über ein Stimmungsbild, weiterführende oder eingrenzende Anregungen und neue Aspekte und vor allem Antworten auf die Frage: Welchem Thema soll sich das nächste SpeedLab annehmen? Die Abstimmung läuft noch bis zum 6. August!

 

Lehrende und das Berufsbild des Lehrers, der Lehrerin mit seinen Anforderungen und Veränderungen standen beim letzten SpeedLab im Mittelpunkt. Nun sind für das vierte Speedlab Anfang Oktober 2012 zwei spannende Themen in der engeren Auswahl. Beide beschäftigen sich mit dem Vorgang des “Lernens”; allerdings stehen einmal die Lernorte oder -welten im Zentrum, wohingegen sich das zweite Thema eher mit dem “Wie” und der Art zu “Lernen” beschäftigt. Beide Themen möchten wir hier kurz vorstellen: 

 

1. Lernorte

Insbesondere Schulen, aber auch außerschulische Einrichtungen wie Tagungshäuser der politischen Bildung, Museen und Gedenkstätten oder auch Wissenschaftszentren sind klassische Orte, an denen “Lernen” stattfinden kann. Die analogen Bildungsmöglichkeiten wurden im Zeitalter der Digitalisierung durch zahlreiche digitale Bildungsangebote erweitert, sei es durch reine Informationsangebote oder Plattformen, die als Treffpunkte gelten und ein kollaboratives Arbeiten im Netz ermöglichen. Wie unterscheiden sich analoge und digitale Lernorte, welche Potentiale und Grenzen haben sie jeweils? Und welche Orte gibt es darüber hinaus, die nicht auf den ersten Blick als Lernort gekennzeichnet sind und an denen das Lernen ganz anders, vielleicht ungewohnt leicht, da unterbewusst, stattfindet? Wo überschneiden sich diese Orte, wo aber findet eine klare Abgrenzung statt? Können und sollten sich Schulen und die historisch-politische Bildung diese “versteckten” Orte zugänglich und nutzbar machen oder verlieren sie dann ihre Wirksamkeit?

 

2. Peer Education

Für Jugendliche sind Gleichaltrige bei altersspezifischen Themen und Problemen die wichtigsten Gesprächs- und Bezugspartner – insbesondere dann, wenn sie der gleichen sozialen Gruppe angehören. Der pädagogische Ansatz der Peer Education gilt daher gemeinhin als sehr effektiv und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Während sich in Großbritannien und in den USA der Ansatz der Peer Education weitgehend durchgesetzt hat, ist er in Deutschland bisher nur wenig verbreitet. Wer ist alles Peer? Wie funktioniert das Lernen in Peergroups? In welchen Bereichen oder für welche Kompetenzen ist es besonders geeignet und effektiv? Was kann beim Lernen von Peers vermittelt werden, wo es Schulen an Raum und Möglichkeiten fehlt? Braucht es speziell trainierte Peer Leader? Lässt sich Peer Education gezielt steuern und wo liegen hier die Grenzen? In welchen Zusammenhängen wird in Deutschland bereits mit diesem Ansatz gearbeitet?

 

Welches Thema finden Sie besonders spannend und welche Fragen fallen Ihnen noch ein? Bis zum kommenden Montag, dem 6. August, freuen wir uns auf Ihre Meinungen, Kommentare und Anregungen oder einfach nur Ihre kommentarlose Abstimmung auf unserem Umfragetool! Je nachdem, wie die Diskussion ausfällt, bei welchem Thema ein größerer Redebedarf besteht, wählt werkstatt.bpb.de das Thema für das kommende Speedlab Anfang Oktober aus. Das Ergebnis der Diskussion teilen wir natürlich noch in der gleichen Woche mit.

 

Foto: Flickr / Tim Rizzo