Wenn der Geschichtsunterricht für ein paar Stunden vom herkömmlichen Schulalltag abweicht, kann das Interesse der Schülerinnen und Schüler für zeitgeschichtliche Themen stärker als gewöhnlich geweckt werden. Bei einem Schülerworkshop an der Kurt-Schwitters-Oberschule wurde ein zeitgeschichtliches Thema mit dem eigenständigen Einsatz einer Video-Kamera verbunden. Im folgenden Beitrag berichten Isolde Richter, Lehrerin der Kurt-Schwitters-Oberschule, und zwei Schülerinnen von ihren Workshop-Eindrücken.  

 

 

Schülerworkshop an der Kurt-Schwitters-Oberschule in Berlin from kooperative-berlin on Vimeo.

 

Am Donnerstag, dem 19. April 2012, trafen sich Schülerinnen und Schüler einer 10. Klasse der Kurt-Schwitters-Oberschule mit zwei Referenten der Kooperative Berlin zu einem Workshop, in dessen Mittelpunkt die deutsche Nachkriegsentwicklung und somit die Herausbildung zweier deutscher Staaten stand.

 

Verschiedene soziale Lernformen sowie unterschiedliche Medien (u.a. DVD “Damals nach dem Krieg” von der bpb, Texte, Laptop, Kamera) führten zu einer aufgeschlossenen Atmosphäre mit aktiver und kreativer Tätigkeit der Jugendlichen. So erzeugte die Aufforderung, Standbilder zum Thema “DDR” zu bauen, interessante Diskussionen in den einzelnen Gruppen. Deren Produkte offenbarten trotz der Tatsache, dass sie alle die Mauer symbolisierten, eine unterschiedliche Betrachtungs- und somit Darstellungstiefe. Diese Standbilder zeugten von geistiger Bewegung und lieferten für die noch verbleibenden Unterrichtsstunden des Schuljahres manchen Ansatzpunkt.

 

In Form eines Spiels (DalliClick) sollten Fakten und Tatsachen zur Problematik aufgegriffen werden. Die zur Verfügung stehende Zeit war leider zu knapp und so erhielt diese Workshopphase einen Aktionscharakter. Textstudien, u.a. zur Berliner Blockade / Luftbrücke, die Arbeit mit der bereits erwähnten DVD sowie eine vorangegangene Einführung in die Methode der Interviewführung bildeten die inhaltlich-methodische Basis für die Erstellung von Zeitzeugenbefragungen. Leider verhinderten mangelnde Vorkenntnisse und die zu geringe zur Verfügung stehende Zeit (insgesamt 4 Stunden) die notwendige Tiefe.

 

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass das Standbild gelungen, die Idee der Zeitzeugenbefragung interessant und umsetzbar ist – bei Beachtung der kritischen Anmerkungen. Es ist ein dreitägiger Workshop anzustreben, um ein noch deutlicheres Weiterzuempfehlen zu formulieren. 

 

Autorin: Isolde Richter

 

In einem weiteren Beitrag berichtet Workshop-Referent Alexander Lahl über diesen Workshop.

 

Foto: Kooperative Berlin