Im Fokus des aktuellen Medienmonitors steht diesmal die Bildungsmesse didacta in Hannover. Die großen Themen der Messe, die vom 14. bis zum 18. Februar in Hannover stattfand, waren eLearning und die Digitalisierung des Klassenzimmers: Welche Chancen bringt die Digitalisierung mit sich? Welche Herausforderungen für die Institution Schule birgt sie? So sollen in Zukunft Kinder von Migrantinnen und Migranten, deren Deutschkenntnisse noch nicht ausreichend sind, und Kinder mit Behinderungen dank interaktiver Whiteboards und iPads besser in den Unterricht integriert werden.

 

Tablets und iPads im Unterricht

Die taz beschäftigt sich in einem Artikel über die diesjährige Bildungsmesse in Hannover mit einem der Hauptthemen der didacta: der Digitalisierung des Klassenzimmers. Dabei werden insbesondere Tablets und iPads unter die Lupe genommen. Diese sollen in Zukunft stärker Einzug in die Klassenzimmer erhalten und könnten somit langfristig die Tafel aus dem Klassenzimmer verbannen. Doch trotz aller Begeisterung vieler Lehrer und Lehrerinnen bezüglich der neuen Technologie über die einfache Bedienung und die Effizienz beim Lernen, werden auch kritische Töne von Seiten der Lehrkräfte laut: Tablets dürften in Zukunft nicht den Unterricht dominieren, da sie letztlich doch nur ein Werkzeug für den Unterricht darstellten.

 

Studium 2.0

Der Focus widmet sich dem Studium 2.0. So wird die auf der didacta vorgestellte Onlineplattform Iversity näher präsentiert. Iversity solle zur besseren Vernetzung der Lehrenden, aber auch der Studierenden beitragen. Beschäftige man sich nun mit einem speziellen Thema, so werde man Dank der Plattform bundesweit Studenten und Studentinnen finden können, die sich mit demselben Thema auseinandersetzen und könne sich mit ihnen vernetzen. Wenn es nach den Herstellern ginge, wird so die Zukunft des Studiums aussehen und schon in zehn Jahren könnten die Studierenden, statt in überfüllten Hörsälen zu sitzen, ihr Studium über diese Plattform absolvieren.

 

Whiteboards und PCs im Dienste der Integration:

Teachernews berichtet, dass interaktive Whiteboards und PCs auch zunehmend im Sprachunterricht benutzt werden sollen. So richte sich die interaktive Software KIKUS digital in erster Linie an Grundschullehrer und -lehrerinnen, die viele Kinder unterschiedlicher Herkunft in der Klasse haben und diese beim Deutschlernen unterstützen wollen. Die Lernplattform basiere auf illustrativ dargestellten Verben, Zahlen und Präpositionen, die durch den Einsatz interaktiver Whiteboards oder Beamer für alle Schülerinnen und Schüler sichtbar würden und für die Kinder so visuell schnell erfassbar seien.

  

Stichwort Inklusion

Auch das Internetportal des NDR beschäftigt sich mit der didacta 2012, den dort präsentierten Neuheiten für den Schulalltag und berichtet über Inklusion: So sollen ab dem Jahr 2013 alle Kinder unabhängig ob mit Handicap jeglicher Art oder ohne Handicap gemeinsam in den Schulen lernen. Die Oberschule in Söhle bei Hildesheim erprobt dieses Modell schon seit längerer Zeit und der NDR begleitet eine Lehrerin einen Tag lang bei ihrem integrativem Unterricht, der viele positive Momente zeigt, die Pädagogin jedoch auch vor einige Schwierigkeiten stellt.

 

Fazit Didacta:

Das Internetportal news4teachers.de berichtet über Rekordbesucher- und Ausstellerzahlen auf der diesjährigen didacta in Hannover. Im Mittelpunkt der Bildungsmesse, auf der sich Besucher in Vorträgen, Workshops, Seminaren und Ausstellungsständen über neueste Entwicklungen rund um Schule informieren konnten, stand vor allem das Thema eLearning, das auch durch ein großes kommerzielles Interesse hervorsteche. Erstmals widmete sich die Messe zudem einem neuen Themenschwerpunkt: Sicherheit in der Schule. Dazu gab es besondere Veranstaltungen zu Verhaltensweisen in Brandsituationen oder bei Amokläufen. Eine große Debatte gab es auch zum Thema islamischer Religionsunterricht. Bei rund 900.000 Schülern und Schülerinnen muslimischen Glaubens in Deutschland hätten lediglich drei Prozent die Gelegenheit am muslimischen Religionsunterricht teilzunehmen. In diesem Zusammenhang wurden Fragen nach der Lehrerausbildung und nach der ausreichenden Anzahl von Lehrkräften für den islamischen Religionsunterricht diskutiert. Auch Fragen nach dem anhaltendem Stress der Lehrkräfte und seiner Bewältigung wurde in umfangreichen Workshops nachgegangen sowie nach konstruktiven Lösungen gesucht.

Insgesamt zeigten sich die Organisatoren hochzufrieden mit der diesjährigen Ausgabe der didacta.

 

Foto: flickr.com / Axel Schwenke / Erdfunkstelle Usingen 2005 / CC BY-SA 2.0