Ein schnelles Fazit und ein kurzer Ausblick. Das Projekt werkstatt.bpb.de ist seit zwei Monaten online. Was war? Was wird. Ein knappes Editorial. 

 

Die erste Etappe unserer digitalen Feldforschung ist vorbei. Es war aufregend, lehrreich, manchmal kontrovers und vor allem viel. Viel Input. Viel Organisation. Viel Recherche. Auf den ersten beiden Speedlabs “Blogs, Bytes, Boards und Bildung” am 1. Dezember in Köln und “Migration und Geschichtsvermittlung” am 10. November in Berlin haben wir viel, sehr viel entdeckt. Dazu gibt es hier Dokumentationen in Text, Stand- und Bewegtbild.

 

Jetzt soll hier die Debatte starten. Die Berichterstattungen über die Feldforschungsaktionen in Form von SpeedLab 1 und 2 sind abgeschlossen. Und wir wollen die Erfahrungen des digitalen Werkstatt-Publikums hören: Wie sieht das Lernen der Zukunft aus? Wie muss sich das Verständnis von Schule verändern, um einer heterogenen Gesellschaft, die sich zunehmend in digitalisierte Sphären verlagert, wandeln? Muss es sich überhaupt wandeln? Wie können Lehrende Gefahren und Potentiale der digitalen Welt erkennen und in den Unterricht integrieren? Was muss getan werden um dem Individuum in einer multikulturellen Schülerschaft gerecht zu werden? Nur einige von vielen zu diskutierenden Fragen. Dazu werden wir ab sofort Impulse liefern. Manchmal nüchtern beschreibend, manchmal nur zusammenfassend wie in unseren wöchentlichen Medienmonitoren. Manchmal aber auch provokant, steil, unerwartet.

 

Ab dieser Woche gibt es Grundsatztexte und Kommentare zum Lernen und Lehren, die bei uns Positionen heißen: Zukunftsvisionen, Rückblicke und Gegenwartsbeschreibungen. Es wird Interviews geben, die wir Werkstattgespräche nennen und in denen verschiedene Akteure zu Wort kommen. Den Anfang macht morgen Thomas Krüger zur Strategie der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und den Zielen und Hoffnungen, die mit dem Projekt werkstatt.bpb.de einhergehen. Es folgen Gespräche mit Aktivistinnen und Aktivisten, Lehrerinnen und Lehrern und natürlich Vertreterinnen und Vertretern der Politik. Aber es wird neben den großen und kleinen Debatten auch einen Blick in die konkrete Praxis geben: Berichte über Veranstaltungen und Projekte mit starkem Realitätsbezug.

 

Auch diejenigen, die die digitalen Räumlichkeiten der Werkstatt nicht betreten, sollen z.B. in Umfragen zu Wort kommen. Dann verlassen wir den Werkraum und kehren mit Stimmen von der Straße zurück. Auch Stimmen aus den Klassen- und Lehrerzimmern werden gehört. Multimediale Unterrichtsmaterialien sind in immer größeren Massen auf den Bildungsmarkt zu finden. Doch wie kommen Unterrichtsmaterialien wie DVDs und Netzseiten der bpb eigentlich an? Welche Verbesserungsvorschläge haben Parktikerinnen und Praktiker? Lob und Tadel, Erfahrungen aus dem Einsatz im Unterricht und die ersten Eindrücke werden in der Rubrik Ausprobiert festgehalten – direkt in die Kamera gesprochen oder über als Text über ausgewertete Fragebögen. Mitmachen? Erwünscht. Hier gibt es eine erste Übersicht aller Testprodukte. Und da sich gewisse Dinge nur über Langzeitbeobachtungen feststellen lassen, befindet sich ein Netzwerk von Partnerschulen im Aufbau, die mit Tipps, Empfehlungen und Lehrmaterialien versorgt werden. Am Ende der Partnerschaft soll ein eigenständig entwickeltes digitales Bildungsprojekt der Schülerinnen und Schüler stehen.

 

Werkstatt.bpb.de fragt, forscht, dokumentiert, diskutiert und kritisiert. Das tut sie nicht im Geschlossenen, sondern hält ihre Türen 24 Stunden am Tag für alle offen. Wir bitten Bildnerinnen, Aktivisten, Visionäre, Schüler und Lehrerinnen zu Wort, um sich als Kommentator bzw. Kommentatorin oder als Autorin bzw. Autor aktiv zu beteiligen.